Keep calm and go to Iceland #2 - Der Südwesten


Wie bereits angekündigt, geht es in der Island Reihe nun mit dem Südwesten weiter. Einfach aus dem folgenden Grund: Unsere Rundreise begann dort. Achtung - kleine Bilderflut, aber ganz ehrlich, wer schaut sich nicht gerne Bilder an?! :)

(c) Philipp M.

Tag 0

Da die meisten Flüge nach Island am Abend/in der Nacht gehen, kommt man auch zu dieser Zeit an. Es war bei der Rückreise auch lustig zu beobachten, dass sich unter Tags nichts am Flughafen tut - es hat einfach alles geschlossen bis zu einer gewissen Uhrzeit am Abend, da vorher eh niemand dort ankommt.
Ich bezeichne diesen Tag deshalb als Tag 0, weil wir in etwa um 00 Uhr Ortszeit angekommen sind und außer dem Mietwagen holen und ins Hotel nach Reykjavík fahren, haben wir logischerweise an diesem 'Tag' nicht mehr viel gemacht. Ich möchte deshalb an dieser Stelle auch nichts über die Hauptstadt schreiben, da wir am nächsten Morgen auch gleich weitergefahren sind, denn Reykjavík stand erst am Ende der Reise am Programm. Hier werde ich dann auch das Hotel erwähnen, welches wir dort gehabt haben.


Tag 1

Am ersten richtigen Tag in Island verließen wir die Hauptstadt gleich in der Früh nach dem Frühstück auch schon wieder und machten uns auf, zum nächsten Zwischenstopp, der sollte bei Reykholt sein. Am Weg dorthin konnten wir schon die wunderschöne Landschaft betrachten und kamen auch an unserem ersten Wasserfall vorbei - im Vergleich zu denen, die noch folgen sollten, war der natürlich *nichts*. 





Ich liebe es ja Blumen zu fotografieren, also MUSS dieses Bild hier einfach rein :) 
Leider weiß ich nicht mehr, wo diese Aufnahmen entstanden sind - da wünscht man sich doch eine Kamera mit GPS-Funktion (für unsere Nikon haben wir ein Tool zum anschließen, aber das kann die kleine Sony leider nicht) - naja, ist nicht so schlimm. :)
Das erste Bild zeigt jedenfalls einen Fluss, in dem man Lachse fischen konnte, wir sahen auch ein paar Fischer.
Die anderen Bilder sind an einer anderen Stelle entstanden, aber dafür an der gleichen. Hier gab es den ersten kleinen Wasserfall zu sehen. Und offensichtlich irgendwelche Ausgrabungen. 

Die Fahrt ging weiter und irgendwo im Nirgendwo fanden wir ein kleines 'Diner' und haben dort einmal gegessen. Es ist übrigens wahr, dass es weder viel Auswahl an Restaurants, noch regelmäßig welche gibt. Das macht aber gar nichts, denn die, die man vorfindet, sind alle von ganz, ganz toller Qualität und rechtfertigen jeglichen höheren Preis. Dieser hat natürlich weniger etwas mit der Gehobenheit der Speisen und der Restaurants zu tun, sondern einfach mit der Tatsache, dass viel importiert werden muss.


Unser nächsten, größeres Ziel war dann auch bald erreicht und zwar waren das die ersten größere Wasserfälle - Hraunfossar (=Lavafälle). Sie heißen deshalb so, weil die Wasserfälle, so wie es scheint, direkt aus einem Lavafeld entspringen. Die Gesamtlänge der Wasserfälle beträgt 700 Meter allerdings sind die Wasserfälle keinesfalls so reißend wie andere auf Island. Dennoch - ein ganz tolles Erlebnis.

Der Versuch ein Panorama zu machen ;)


Der nächste Stopp entstand eher zufällig und wir hatten großes Glück, dass wir es geschafft hatten.
Der Reiseführer unserer Freundin, die mit war, sagte, dass es in der Gegend, wo sich unser neues Hotel befand, 2 Höhlen befanden. Also haben wir beschlossen diese zu besuchen - der Weg dorthin war allerdings alles andere als leicht, wir fragen dann schließlich in einer Art Campingplatz nach und bekamen den Tipp. Der nette Herr dort hat für uns auch dort angerufen, da man eine Führung machen musste, und hat 'oben' Bescheid gegeben, dass wir noch kommen würden. Also nichts wie ins Auto und dorthin. Wir hatten wirklich Glück, da es die letzte Führung für diesen Tag war. Der ganze Spaß war allerdings nicht gerade billig (leider habe ich online keine Preise gefunden, aber ich glaube, dass es schon an die 50€ waren), aber ich muss sagen, dass es eden Cent wert war! 


Die besagte Höhle ist übrigens die Höhle Surtshellir und ist die größte und bekannteste Höhle in Island. Der 'Eingang' war schon interessant und die großen Felsen, die man hinunterklettern musste, machten das ganze Erlebnis für mich zunächst etwas madig. Ich finde sowas recht anstrengend. Aber auch das war es mehr als wert :) Mit unseren guides und den anderen Leuten der Gruppe (ca. 15) bekamen wir eine kleine 'Führung' durch die Höhle und uns wurde erklärt, wie diese Höhle entstanden ist etc. Der Höhepunkt, am Ende der Höhle war DAS Highlight des Tages, so etwas hatte ich noch nie gesehen:

(c) Philipp M.
 Sehr beeindruckend. :) Hier noch eine kleine Impression vom Aufstieg:

(c) Philipp M.
Nachdem man das ganze nicht mehr toppen konnte und wir ohnehin schon 'zu spät' zum Hotel kamen (man sagte uns, dass wir anrufen sollten, wenn wir später als 18 Uhr ankamen), fuhren wir dort als nächstes hin.
Unser Hotel war das Hotel Á - ein kleines, aber superliebes Hotel mit eigener Küche, in der der Inhaber selbst für seine Gäste kocht. Es war grandios und hat uns super geschmeckt. Ich kann das Hotel nur weiter empfehlen! Mein Mann und ich haben an diesem Abend noch einen kleinen Spaziergang hinunter zum Fluss gemacht und wurden vom Haushund begleitet - das war auch ganz toll!

Tag 2

Auch an diesem Tag sind wir früh aufgebrochen um möglichst viel vom Tag zu haben und unsere Tagesroute ganz gemütlich zu schaffen.
Wir mussten einen kleinen Zwischenstopp in Ólafsvík einlegen, da unser Auto innen schimmelte und wir das tauschen wollten, deshalb änderte sich unsere Route ein wenig bzw. wir sind einfach nur ein bisschen anders gefahren, da wir mehrere Möglichkeiten hatten unsere Route zu gestalten auf der Halbinsel Snaefellsnes zu gestalten.
Wir fuhren zunächst durch den Snaefellsjoekull Nationalpark gefahren, da wir uns den Snaefellsjoekull (=Schneeberggletscher) anschauen wollten. Leider spielte das Wetter nicht so mit - es hat da oben geregnet und es war extrem nebelig, der Schnee, der auch lag, stellte ja an sich kein Problem dar. Um einen kleinen Einblick zu geben, gibt es dieses tolle Bild (meine Kamera war leider voller Regentropfen, aber ich wollte da unbedingt ein Foto machen). Recht hoch der Schnee für Mitte Juli würde ich mal sagen :D


Danach waren wir in einer kleinen Fastfood Bude Mittagessen und haben das Auto getauscht.

Im Anschluss daran ging es dann noch nach Arnarstapi, wo man die schöne Küste betrachten kann. Irgendwie waren wir nicht so in Spazierstimmung, somit wurde es nur eine kleine Runde dort. Es hat auch hier ein bisschen geregnet und es war ein wenig kühl, das trug wahrscheinlich dazu bei, dass wir nicht unbedingt ewig dort verweilen wollten. Zudem hatten wir noch ein ganz, ganz wichtiges Ziel vor Augen!

Küstenidylle


Bevor wir nun zum nächsten Hotel fuhren, wollten wir unbedingt noch bei der Farm stehen bleiben, die Hákarl herstellen. (Folgt dem Link für mehr Informationen) Wir haben herausgefunden, dass sie nur bis 18 Uhr geöffnet hatten, so haben wir uns ein wenig beeilen müssen. Gott sei Dank haben wir es rechtzeitig geschafft, da mein Mann (und auch wir anderen) UNBEDINGT in den 'Genuss' dieser doch recht grauslichen Speise kommen wollten. Und dies war unsere einzige Möglichkeit, da wir ja die ganze Insel umfuhren und es jetzt gerade am Weg lag. Kurz zusammengefasst: Hákarl ist fermentiertes Haifleisch - schmeckt aber ziemlich grausig, da es das Fleisch vom Grönlandhai ist, der in kalten Regionen und in tiefen Regionen (kann mehrere tausend Meter tief tauchen) lebt. Ich habe gehört, dass ihn sein Urin warm hält (kein Wunder, bei den Tiefen!) und daher gibt es auch dementsprechend viel Ammoniak im Köper des Hais. Er muss deshalb nachdem man ihn gefangen hat für mehrere Monate 'ausräuchern' sodass diese Giftstoffe austreten können.
Nun, wir konnten dort ein Stück probieren - ich habe es allerdings nur mit Brot gekostet. Die Konsistenz ist wie die vom Fettanteil bei Speck. Der Geschmack an sich ist recht neutral - nur stinkt es eben immer noch recht 'scharf' nach Ammoniak weshalb man auch glaub, dass es so schmeckt.
Mein Mann wollte natürlich etwas mitnehmen, doch wir haben uns entschieden etwas am Flughafen zu kaufen, da das herumfahren und die schwankenden Temperaturen im Auto wohl nicht gerade gut gewesen wären. Am Flughafen haben wir dann tiefgefrorenen Hákarl bekommen und de Verkäuferin sagte zu uns, als ich sie fragte wie das denn mit dem Auftauen sei (da wir doch 5 Stunden geflogen sind etc.): That's no problem, you can defreeze it, then freeze it again and so on. Und ratet mal - richtig, bis jetzt ist der Hákarl bei uns in der Tiefkühltruhe ;)

Hákarl beim 'trocknen'
Nun ja, somit ging es dann nur noch ins Hotel und Abendessen (mhmhmmmm Lachs!). Diesmal war es ein 'normales' Hotel, für eine Nacht ganz okay. Deshalb wird auch nichts verlinkt. 

Das war es auch 'schon' wieder mit dem Südwesten Islands - am nächsten Tag ging es auf die Fähre, die uns in die Westfjorde gebracht hat - aber dazu ein Andermal.

Vielen Dank fürs Lesen und Dranbleiben :)

PS: Gestern ist mein Mann nach Hause gekommen und hat mich mit isländischem Skyr überrascht - es ist ein isländisches Joghurt und es schmeckt so gut! Endlich scheint es auch in Österreich erhältlich zu sein :)

Ladyturquesa

You are given this life because you are strong enough to live it.

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